Kokospudding nach einem ayurvedischen Rezept
Alles Pitta Rezepte

5 ayurvedische Rezepte – das Beste für den heißen Sommer

Ayurvedische Rezepte, die speziell für den Hochsommer geeignet sind, helfen dir, dein Pitta in Schach zu halten. Mit den folgenden ayurvedischen Ernährungstipps kannst du jetzt schon dafür sorgen, dass du auch im Herbst noch gesund bist. Denn gerade jetzt im Sommer ist es gut, wenn du immer schön cool bleiben kannst.

Der Klimawandel sorgt nun immer öfter dafür, dass unsere Sommer sehr heiß werden. Für mich als Pitta-Typ ein Graus. Ich fange im frühen Sommer schon an, alle Fensterläden und Vorhänge im Haus geschlossen zu halten, damit wenigsten das Haus so kühl wie möglich bleibt. Statt im Schlafzimmer im 1. Stock schlafe ich nun in unserem kühlen Meditationsraum im Parterre. Mein lieber Paul ist ein Vata-Pitta-Typ, er kann die Hitze ein bisschen besser ertragen als ich.

Sommerhitze ist Pitta-Zeit

Erinnerst du dich an die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha? Pitta steht für Feuer, Hitze, Entzündung, Gereiztheit. Und richtig, wenn es jetzt im Sommer so richtig heiß wird, dann ist Pitta-Zeit. Das bedeutet, dass bei allen Menschen nun Pitta ansteigt. Wenn du aber ein Pitta-Typ bist, oder auch ein Vata-Pitta- oder Pitta-Kapha-Typ, dann solltest du ganz besonders gut darauf achten, dass das Dosha Pitta jetzt im Sommer nicht allzu sehr ansteigt.
Dafür möchte ich dir heute 5 ayurvedische Rezepte vorstellen.

Wenn du nicht genau weißt, welcher Dosha-Typ du bist, dann kannst du hier den Dosha-Test machen.

Ayurvedische Ernährungstipps: die drei Geschmacksrichtungen süß, bitter und herb

Süß, bitter und herb bringen Pitta wieder ins Gleichgewicht, sie haben eine kühlende Wirkung. Richte dich für die heißen Tage nach diesen ayurvedischen Ernährungstipps und du wirst dich viel wohler fühlen. Ayurvedische Rezepte für den Sommer werden dir dabei helfen.

Süß beruhigt

Aber bitte keine Unmengen. Wie immer, Süßes nur in geringen Mengen genießen. Ideal ist süßes, reifes Obst. Kein saures Obst, das erhöht Pitta unnötig. Ideal ist ein Obstsalat aus Birnen, Bananen, Mango, Datteln, Feigen, Trauben, Kirschen, Ananas, Granatapfel. Einfach alles, was gerade reif und süß ist. Aber es gibt auch süßes Gemüse, wie die Süßkartoffel, den Kürbis und die Karotten. Ich koche mir ja auch nach wie vor im Sommer mein Lieblingsrezept „Zimtkarotten“, denn darin sind Kokosflocken enthalten – und die liebe ich einfach. Zimt  reduziert ebenfalls Pitta.

Bitter fördert die Leichtigkeit

Im Ayurveda gelten als bitter: Rucola, Artischocken, grüne Paprika, Chicoree, Spinat, Löwenzahn, Gartenkräuter, Kurkuma und Bockshornklee.

Herbe Lebensmittel

Sie haben eine zusammenziehende Wirkung. Die Geschmacksrichtung herb reduziert Pitta (die Hitze) und Kapha (die Trägheit).

Liste der Lebensmittel für ayurvedische Rezepte

Ich habe dir alle Lebensmittel zusammengetragen, die alle drei Eigenschaften haben und bei großer Hitze besonders geeignet sind. Sie alle sind süß, herb und bitter und damit für ayurvedische Rezepte in der Sommerzeit gut geeignet.
Gemüse:
Grüne Bohnen, Kartoffeln, Zucchini, Chicoree, alle Blattsalate, grünes Blattgemüse, Okra, Sellerie, Staudensellerie, Gurke, Blumenkohl, Brokkoli, Rosenkohl, Rot- und Weißkohl, Erbsen, Sprossen, Kürbis, Spargel, Avocado.
Hülsenfrüchte:
Alle Dalsorten, wie rote Linsen, gelbe  und grüne Mungbohnen, Kichererbsen, Tofu und alle Sojaprodukte.
Nüsse und Samen:
Kokosnuss, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, grüne Pistazien.
Getreide:
Basmatireis, Weizen, Weizengrieß, Dinkel, Dinkelgrieß, Hafer (gekocht), Gerste, Couscous.

mangolassi lassi im glas mit mangoschnitzen

Jetzt ist Lassi-Zeit!

Lassi kann ich ja jeden Tag trinken. Aber nie ist es wertvoller als jetzt zur Sommerzeit. Erinnerst du dich an meinen Beitrag „Himmlisches Lassi“? Darin findest du nicht nur das Rezept für das göttliche Mangolassi, das immer und jeden Tag optimal ist. Es gibt auch die Variante „Kokoslassi“. Kokos ist wunderbar kühlend und schmeckt im Sommer exotisch-frisch.

kokoslassi in kokosnuss

Ayurvedische Rezepte, Nr. 1: Kokoslassi

  • 1,5 Tassen frischer Joghurt (kann auch veganer Joghurt sein)
  • 3 Tassen Wasser (Zimmertemperatur)
  • 3 EL Kokosnusscreme
  • evtl. 1 EL Sharkara (nach Belieben)
  • 1 TL Vanillezucker
  • 2 Prisen Kadamom, gemahlen
  • 1 Prise Zimt

Alles verrühren und mit dem Schneebesen schaumig aufschlagen.

Unbeauftragte Werbung: Mit diesem Rosenwasser kühle ich oft meine Kopfhaut und nehme es für die ayurvedische Limonade und den Kokospudding. Siehe Rezept Nr. 5. Rosenwasser kühlt Pitta und tut im Sommer besonders gut.

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Classic Ayurveda - Rosenwasser - Bio Qualität - Ohne Alkohol und Konservierungsstoffe - 250ml
  • PRODUKTINFO: Rosenwasser wird zur Aromatisierung von Süßspeisen vor allem in der arabischen und indischen Küche verwendet. Rosenwasser wirkt nach Ayurveda kühlend und harmonisierend.

Ayurvedische Rezepte, Nr. 2: Rosenlimonade

  • 3 Limonen oder Limetten
  • 1 EL Vanillezucker
  • 1-2 EL Sharkara (ayurvedischer Zucker, du kannst auch anderen Zucker nehmen)
  • 1 TL fein geriebener Ingwer
  • 1-2 TL Rosenwasser
  • 700 ml Mineralwasser
  • ca. 4 Minzblätter

Die Limonen auspressen und mit Vanillezucker, Sharkara, Ingwer und Rosenwasser in einer großen Schüssel verrühren. Mit dem Mineralwasser vorsichtig auffüllen, es schäumt leicht. Mit einem Schneebesen verrühren. In Gläser abfüllen und mit den Minzeblättchen garnieren. Bitte trinke auch diese Limonade, wie alle anderen Getränke auch, in Zimmertemperatur! Warum liest du gleich hier.

Das Märchen von den eisgekühlten Getränken

Leider muss ich dir die Illusion nehmen, dass eiskalte Getränke kühlen würden. Ein eiskaltes Getränk fühlt sich zwar im Mund kalt und damit kühlend an. Aber was passiert, wenn die Eissuppe in den Magen wandert? Der Körper heizt auf! Der Körper möchte immer seine 37 °C-Wohlfühltemperatur halten und gleicht alles aus, was kälter oder heißer in ihn hineinkommt. Der Körper muss also ordentlich Wärme produzieren, damit der Magen wieder seine 37 °C-Wohlfühltemperatur bekommt. Er schuftet und heizt auf. Und du schwitzt dann gleich mit. Ayurvedische Rezepte für den heißen Sommer sind niemals kühlschrankkalt. Das Kälteste ist immer Zimmertemperatur.

 

minzwasser im glas mit frischer minze

Mach es wie die Wüstenbewohner

Am besten ist es tatsächlich, wenn dein Getränkt annähernd Körpertemperatur hat. Oder wenigstens Zimmertemperatur, was in Hochsommertage oft auf das gleiche hinauslaufen kann.
Ein Krug Wasser mit Zitronenmelisse oder Minze steht bei mir jetzt immer bereit. Und auch der köstliche, frisch aufgebrühte Pfefferminztee, lauwarm mit einem Löffelchen Zucker genossen, gehört zu meinen absoluten Favoriten.

Ayurvedische Rezepte, Nr. 3: Salat tropical mit Früchten

Mein Ernährungstipp für den heißen Sommer ist natürlich Salat! Denn alle Blattsalate wirken kühlend. Gurke wirkt mit ihrem vielen Wassergehalt ebenfalls kühlend. Bei den Tomaten solltest du die Kerne herauslösen, denn die Kerne sind die unreifen Samen und alles Unreife ist Pitta – genau das, was du vermeiden möchtest. Verzichte auf Zwiebeln und Knoblauch, auch sie sind nicht förderlich, wenn es heiß ist.
Mein Lieblingstrick für Salat: Ich schnibbel für den süßen Anteil immer noch etwas Obst rein. Eine reife Goldkiwi, aber auch Pfirsich, Mango, Birne oder Ananas sind köstlich. Denn die Kombination süß-herb-bitter ist bei heißem Wetter ideal.

Noch ein wichtiger Ernährungstipp aus dem Ayurveda

Den Salat solltest du möglichst nur mittags genießen. Denn Rohkost ist schwer verdaulich und abends schafft Agni, das im Sommer ohnehin durch die Hitze geschwächt ist, die Verdauung nicht mehr. Dann liegt der halbverdaute Salat endlos lange im Magen, im Darm ist schon Feierabend und so bildet sich Ama, der Stoffwechselrückstand. Ama ist der Beginn jeder Krankheit. Alles über Ama und Ojas.

Ayurvedische Rezepte, Nr. 4: Meine Salatsauce, speziell für Veganer:

Hafer Cuisine oder Soja Crème Fit mit Olivenöl und etwas Zitrone verrühren. Nimm bitte keinen Essig, denn der Ayurveda betrachtet Essig als ein verdorbenes Lebensmittel. Ayurvedische Rezepte haben auf der Zutatenliste niemals Essig stehen. Nicht nur, dass es als vergorenes Lebensmittel als bedenklich gilt, es ist eben auch sauer und erhöht  dein Pitta, was im Sommer ja eher reduziert werden sollte. Dazu kräftig Pitta-Churna und wenig Salz nehmen. Fertig.
Da ich von Salat alleine nicht satt werden, esse ich gerne ein Dinkel-Baguette dazu oder neue Kartoffeln mit viel frischen Kräutern. Darüber passt dann auch gleich noch mehr von der Salatsauce.

Werbung unbeauftragt: Für viele ayurvedische Rezepte im Sommer verwende ich Pitta-Churna. Eine Gewürzmischung, die für alle Pitta-Typen und Pitta-Mischtypen das ganze Jahr über geeignet ist:

kokospudding zwei schalen

Ayurvedische Rezepte, Nr. 5: Kokospudding mit Rosenwasser

  • 150 g Kokosraspel, möglichst fein
  • 20 g Ghee/vegane Butter
  • 30 – 40 g Rohrohrzucker/Sharkara/Kokosblütenzucker
  • 1 Prise Kardamom
  • 1 Prise Zimt
  • 10 g Speisestärke
  • 30 g Reismehl
  • 500ml Kokos-Reisdrink
  • 3 – 4 EL Rosenwasser
  • 1 Prise Muskatnuss

Kokosraspel, Ghee/vegane Butter, Zucker, Kardamom und Zimt 5 Minuten im Topf anrösten.
Speisestärke und Reismehl dazugeben und mit dem Kokos-Reisdrink auffüllen. 3 – 4 Minuten köcheln lassen und dabei mit dem Schneebesen ständig rühren.
Vom Herd nehmen und 3 – 4 EL Rosenwasser sowie die Prise Muskatnuss unterrühren.
In 4 Schälchen oder eine große Schüssel füllen und abkühlen lassen.

Unbeauftragte Werbung: Das Rezept Nr. 5 habe ich aus dem Buch “Ritucarya – Mit Ayurveda durch das Jahr” von Kerstin Rosenberg und Lea Johanning. Hier finde ich immer wieder ayurvedische Rezepte, die genau in die Jahreszeit passen. Wenn du dich über dieses Buch ausführlich informieren willst, dann lese gerne meine Rezension darüber.

Kokos und Rosenwasser kühlen

Alle Produkte aus der Kokosnuss kühlen, ebenso Rosenwasser. Auch Kardamom und Zimt haben eine kühlende Wirkung, sie sind also Pitta reduzierend.
Ich mag diesen Pudding gerne abends als Abendessen. Frische Früchte nehme ich dazu nur, wenn ich sehr reife Erdbeeren oder Himbeeren bekomme. Obst gilt im Ayurveda am Abend als schwer verdaulich, da es ja Rohkost ist. Aber süßes und weiches Obst, wie Erdbeeren und Himbeeren, können in kleinen Mengen auch am Abend noch verstoffwechselt werden.

Ayurvedische Rezepte sind inzwischen so beliebt, dass du sogar bei Chefkoch ayurvedische Rezepte findest.

Ich wünsche dir, dass du die Sommerhitze jetzt ganz entspannt genießen kannst. Keep cool und bleib gesund,
deine Lisa ♡


 

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8 Kommentare

  • Antworten
    Inge Volkert
    2. Juli 2015 um 12:46

    Liebe Lisa,
    kurz und knackig hast du wieder einmal wichtige Tipps gegen die Gluthitze in Deuschland zusammengetragen …. als VATA-PITTA Typ sind diese bestens für mich. Und dein Rezept für den Sommersalat probiere ich gleich heute abend aus. Habe alles ausgedruckt und lege es meinen Kolleginnen auf den Tisch! Die stöhnen nämlich schon sehr…..!
    Herzlichen Gruss
    Inge

    • Antworten
      Lisa
      2. Juli 2015 um 14:12

      Liebe Inge, das freut mich richtig, dass dir meine Tipps so gut gefallen. Habe eben wieder so einen Salat genossen. Dieses Mal mit grünen Bohnen und Rote Bete, die ich mit Ingwer angebraten habe. Sehr lecker!
      Bleib cool und komm entspannt durch die Hitze,
      deine Lisa

  • Antworten
    Claudia
    28. Juni 2020 um 8:42

    Liebe Lisa,

    vielen Dank für die wieder so liebevoll zusammengestellten Informationen. Es ist immer unheimlich motivierend von Dir zu lesen :).
    Mich interessiert noch, wo Du denn das Rosenwasser kaufst?

    Alles Liebe und weiterhin einen kühlen Kopf!

    Claudia

    • Antworten
      Lisa
      28. Juni 2020 um 16:18

      Liebe Claudia,
      ich freue mich sehr, dass dich mein Ayurveda-Blog inspiriert und motiviert. Das Rosenwasser kaufe ich auch im Internet. Ich kenne keinen Laden, der es anbietet. Deshalb habe ich in den Blogbeitrag einen Kauf-Link eingefügt. Wenn du darauf klickst, kannst du es bestellen.
      Liebe Grüße von Lisa

  • Antworten
    Esprit
    28. Juni 2020 um 18:37

    Hallo, erstmal vielen Dank für den Blog und die interessanten Artikel!
    Ich habe zu diesem Artikel einige Fragen:
    1. Zimt wird hier als Pitta- reduzierend angeführt, in dem Zimtkarotten- Rezept schreibst du hingegen, dass man mit Zimt nur sparsam umgehen soll, wenn man zu viel Pitta hat. Ich verwende selber gerne Zimt und Pitta ist ein Thema…
    2. Bei Getreide empfiehlst du Grieß, welchen meinst du? Grieß bedeutet ja nur, dass Getreide zerkleinert ist… auch Dinkel? Der müsste ja bei Pitta- Thematik sehr gut geeignet sein…
    3. Früchte im Salat: Ich lese immer wieder, dass laut Ayurveda Obst nur alleine, also nicht in Kombination mit anderen Nahrungsmitteln verzehrt werden soll. Wie ist dazu dein Wissensstand?
    Vielen Dank schonmal und liebe Grüße 🙂
    *Esprit

    • Antworten
      Lisa
      29. Juni 2020 um 16:35

      Hallo Esprit,
      du bist wahrlich ein Pitty-Typ! So genau alles gelesen, so systematisch die Fragen, wunderbar!
      Erst einmal zu Zimt, er ist in Maßen genossen tatsächlich Pitta reduzierend. Hier kannst du noch etwas mehr über Zimt nachlesen.
      Dinkelgrieß wirkt, ebenso wie Dinkel, Pitta reduzierend.
      Meine Informationen zu Obst beziehen sich darauf, dass es niemals mit Milch kombiniert werden sollte. Milch ist ein Rasayana und sollte, wenn dann nur mit Trockenfrüchten, wie Rosinen, kombiniert werden. Aber Obst im Salat ist, nach meinem Kenntnisstand, ayurvedisch verträglich.
      Herzliche Grüße von Lisa

  • Antworten
    Esprit
    28. Juni 2020 um 19:00

    …und noch eine Frage:
    Cashews habe ich als erhitzend kennengelernt… dennoch im Sommer/ für Pitta geeignet?
    Liebe Grüße
    *Esprit

    • Antworten
      Lisa
      29. Juni 2020 um 16:37

      Hallo Esprit,
      wie gut, wenn eine Pittanatur so genau liest! Du hast natürlich recht, Cashewkerne sind Pitta erhöhend. Ich habe den Irrtum korrigiert. Vielen Dank für deinen Hinweis,
      liebe Grüße von Lisa

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