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Himmlisches Lassi

In den 70er Jahren kamen die ersten italienischen Restaurants nach Deutschland. Heute glauben die Kids, dass Pizza ein deutsches Nationalgericht sei. Danach kam „Der Grieche“, „Der Thailänder“ und natürlich „Der Inder“.
Seit es in jedem Provinzkaff einen Inder gibt, kennt auch jeder Lassi. Die meisten kennen sicher das leckere Mangolassi, es gibt aber auch salziges Lassi und unendlich viele andere Rezepte. Ich stelle dir hier die schönsten, leckersten und ayurvedischsten vor.

Kein Lassi aus dem Regal nehmen!

Inzwischen bieten viele Firmen fertiges Lassi an, sogar in Bio-Qualität. Da denkst du, du tust dir etwas Gutes. Aber das stimmt leider ganz und gar nicht. Denn im Ayurveda wird Frische über alles gestellt. Jedes Lebensmittel, das auf Haltbarkeit getrimmt ist, ist schon nicht mehr frisch. Das fertige Lassi, das du kaufen kannst, ist zudem in Plastikbecher abgefüllt, was aus zwei Gründen nicht gut für dich ist: Du produzierst vermeidbaren Müll und das Aufbewahren in Plastik kann den Lebensmitteln schaden. Du brauchst es auch nicht zu kaufen, denn es geht so unglaublich schnell selbst herzustellen.

Vegan oder vegetarisch?

Der Ayurveda lehrt uns, dass Lassi am besten aus frischem Joghurt selbst hergestellt wird. Du kannst auch, wenn du dich vegan ernährst, ein veganes Joghurt nehmen. Veganes Kokosjoghurt oder Mandeljoghurt sind besonders lecker. Egal ob vegan oder vegetarisch, in beiden Joghurtarten stecken die gleichen Darmstreichler drin, die feinen, guten Bakterien, die deinen Darm mit Samthandschuhen von innen streicheln und für ein optimales Immunsystem sorgen.

Joghurt pur ist schwer verdaulich

Joghurt ist ein Sauermilchprodukt und gilt im Ayurveda, wie alle Sauermilchprodukte, als schwer verdaulich. Besonders abends kann es dein Verdauungssystem sehr belasten, wenn du noch Joghurt, Buttermilch, Dickmilch, Kefir oder Molke zu dir nimmst. Joghurt ist also nach der ayurvedischen Lehre schwer verdaulich und führt zu Ama*. Pittatypen können Joghurt pur noch am ehesten verdauen, sie haben in der Regel ein starkes Verdauungsfeuer. Joghurt am Abend ist aber selbst für Pitta-Typen nicht gut zu verdauen.
Deshalb gibt es Lassi! Denn es ist Joghurt mit Wasser im Verhältnis von 1:5 vermischt (1 Teil Joghurt, 5 Teile Wasser). Und schon hast du nur noch die allerbesten Eigenschaften von Joghurt für dich und deinen Freund, den Darm. Wenn du einen Standmixer oder gar einen Thermomix hast, dann verquirle den Joghurt und das Wasser darin. Denn je besser und kräftiger der Mixer arbeitet, um so feiner und wertvoller wird das Lassi.

Joghurt und Wasser – welches Verhältnis ist richtig?

Du wirst überall unterschiedliche Mischungsverhältnisse finden. Die einen sagen Joghurt und Wasser im Verhältnis 1:2, dann wieder steht 1:5 geschrieben. Was ist richtig? Wie immer im Ayurveda: es kommt darauf an. Wer eine richtig gute Verdauung hat, kann ein Mischungsverhältnis von 1:2 zu verdauen, das sind aber wirklich die wenigsten Menschen. Leichter verdaulich und damit wirkungsvoller ist ein Mischungsverhältnis von 1:4 bis 1:6.

Unbeauftragte Werbung: In diesem Buch steht viel Ayurvedisches drin, obwohl die Autorin es gar nicht weiß:

Obst und Sauermilchprodukte – no go!

Meide auf jeden Fall die Kombination saures Obst und Milch oder saures Obst und Sauermilchprodukte. Beides führt zur Gärung im Magen und Darm und damit zu Ama*. Und das willst du auf keinen Fall, da bin ich mir sicher.
Fertig produzierte Lassis sind leider reines Ama*, sie sind nicht frisch, dafür mit allerhand Zusatzstoffen behandelt und siechen in einem Plastikgefäß dahin.

Süß und reif

Früher dachte ich immer, ich könnte ja auch fertigen Fruchtjoghurt nehmen und einfach mit Wasser mischen – fertig ist das Fruchtlassi. Aber nein! Nur ganz reife, sehr süße Früchte können mit Milchprodukten kombiniert werden. Alles andere produziert Ama*! Die Mango, wenn sie wirklich süß und reif ist, gehört zu den wenigen Obstsorten, die mit Joghurt eine ayurvedische Verbindung eingehen. Deshalb ist Mangolassi so ein großer Genuss. Und, es geht eben nichts über frische, reine Lebensmittel.

Lassi – zum oder nach dem Essen

Trinke das Lassi voller Genuss und Freude entweder zum Essen oder als kleinen Nachtisch. Er sollte Zimmertemperatur haben oder eher noch etwas wärmer sein. Auf keinen Fall gekühlt. Alles was gekühlt ist, also kälter als dein Bauch ist, muss vom Körper auf Betriebstemperatur gebracht werden. Wenn du zum Essen etwas Kaltes trinkst, muss dein Verdauungsfeuer, Agni, dieses kalte Getränk erwärmen. Diese Energie fehlt dann aber, um dein Essen gut zu verdauen.

*Ama: Im Ayurveda ist Ama die Grundlage für den Beginn jeder Krankheit. Ama ist das, was man gerne mal salopp als Schlacken bezeichnet. Ama produzieren wir auch dann, wenn wir schon wieder essen, bevor die vorangegangene Mahlzeit noch nicht verdaut ist.

Rezept für Mangolassi

Nimm eine reife, süße Mangofrucht**. Schäle und püriere sie.
Frisches, hochwertiges, vollfettes Bio-Joghurt oder ein veganes Joghurt im Verhältnis 1:5 mit Wasser verquirlen und das Mangopüree dazu geben.
Ich mache es mir manchmal leicht, ich nehme das fertige Mangopüree im Glas. Denn das ist stets aus vollreifen Früchten gemacht und wird nicht im Flugzeug transportiert.
Du kannst noch mit einer Prise Kardamom und Ingwer würzen und nach Belieben etwas Zucker, Ahornsirup oder Sharkara (ayurvedischer Rohrzucker) dazugeben.
Lass es dir schmecken!
**Mangos gleichen alle drei Doshas aus.

Es gibt eine interessante, salzig-würzige Alternative zum süßen Lassi:

Gewürzlassi

Gewürzlassi wird in Indien und vom Ayurveda sehr geschätzt, denn mit seinem Fettgehalt mildert es die Schärfe eines Gerichts.

Bestes, frisches Vollfett-Joghurt oder ein veganes Joghurt in Bio-Qualität mit Wasser im Verhältnis von 1:5 mischen und schaumig schlagen.
Vata beruhigend: Kreuzkümmel, Ingwer, Steinsalz.
Pitta beruhigend: Kreuzkümmel, Koriander, Steinsalz.
Kapha beruhigend: Zimt, Pfeffer, Kreuzkümmel, Kardamom, Ingwer, Honig.

 

kokoslassi in kokosnuss

 

Für jeden Pittatyp ein Muss: Kokoslassi

Mein Lieblingslassi ist ja das Kokoslassi. Die Zubereitung ist denkbar einfach: Kokosnusscreme, Joghurt (tierisch oder vegan) lauwarmes Wasser und Gewürze verquirlen. Das genaue Rezept findest du hier.  Wenn du ein Pittatyp bist, dann ist Kokoslassi für dich das ganze Jahr über sehr gut geeignet. Vata- und Kaphatypen profitieren davon besonders zur Pittazeit im Sommer. Kaphatypen sollten sparsam mit Süßen sein.

Unbeauftragte Werbung: Mit dieser Kokoscreme in Bio-Qualität gelingt das Kokoslassi besonders gut.

Probier mal neue Zutaten und Gewürze aus

Phantasie und die richtigen Zutaten kreieren immer neue Rezepte. Wichtig ist nur: Das Joghurt soll so naturbelassen wie möglich sein (Bioqualität, vollfett) und ganz frisch sein. Es soll noch schnittfest sein und kein Wasser gezogen haben.

  • Rosenwasser (mein Favorit!)
  • Kokossirup in bester Bio-Qualität
  • Bourbon-Vanille
  • Sharkara
  • Ahornsirup
  • Safranfäden
  • Kardamom
  • Zimt
  • Sternanis

Viele von euch wissen, dass ich als freiberufliche Texterin arbeite. Für eine deutsche Ayurvedaklinik habe ich diesen Blogbeitrag über salziges Lassi geschrieben.

Genieße das Leben mit Lassi und bleibe gesund und fröhlich. Alles Gute wünscht dir Lisa ♡


 

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18 Kommentare

  • Antworten
    gode
    17. März 2015 um 12:51

    Liebe Lisa,
    passend zum Frühling, deine Lassi Rezepte! Freu mich auf viele, unterschiedliche Erfrischungslassis. Danke und liebe Grüße aus Dortmund 🙂

  • Antworten
    Lisa
    17. März 2015 um 14:19

    Und sie sind ja auch erstklassige Darmstreichler! Lecker, lecker und auch noch so gesund, wo gibt’s das denn schon?

  • Antworten
    Anja Wenck -Heberger
    21. April 2015 um 10:00

    Ich finde es sehr aufregend und werde es mit Freude zubereiten ,hat es auch eine positive Auswirkung auf die Haut (Tochter) !Lg Anja

  • Antworten
    Alexandra Endrikat
    26. Januar 2016 um 9:19

    Hallo,
    gehört Quark auch zu den Sauermilchprodukten ?
    Ich esse für mein Leben gern Bananenquark, selber zusammengerührt.
    Ist das gut für Vata?
    LG
    Alexandra

    • Antworten
      Lisa
      26. Januar 2016 um 9:57

      Liebe Alexandra,
      Banana ist sehr gut, um Vata zu beruhigen. Quark ist das am schwersten verdauliche Sauermilchprodukt überhaupt. Abends solltest du auf keinen Fall Quark zu dir nehmen. Es kann nicht mehr gut verstoffwechselt werden und erzeugt Ama.
      Versuche es doch einmal mit dem Bananenlassi. Das ist viel leichter verdaulich und zum Mittagessen oder gleich nach dem Mittagessen ist es sogar verdauungsförderlich.
      Liebe Grüße von Lisa

  • Antworten
    Alexandra Endrikat
    26. Januar 2016 um 12:00

    Liebe Lisa,
    da ich mich gerade erst nach Ayurveda ernähren möchte, könntest du mir da ein Kochbuch empfehlen?
    Ich hatte mich jetzt über 2 Jahre vegan ernährt, allerdings hatte ich immer wieder körperliche Beschwerden, die mit Sicherheit auch phsychisch bedingt sind oder waren, deshalb wollte ich es jetzt mal mit Ayurveda und vegetarisch versuchen..
    Danke für deine Empfehlung.
    Liebe Grüße
    Alexandra

    • Antworten
      Lisa
      26. Januar 2016 um 12:10

      Oh ja, das kann ich gerne!
      “Himmlisch kochen und leben im Einklang mit dem Veda” von Frank Lotz
      und
      “Kochen nach Ayurveda” von Dr. Karin Pirc und Wilhelm Kempe, Verlag Bassermann
      Und hier findest du ja immer wieder neue ayurvegane Rezepte. Ich lebe auch seit drei Jahren vegan, und habe keinerlei Beschwerden, die sich darauf zurückführen lassen könnten. Viel Spaß beim Kochen und Genießen.

  • Antworten
    Luise
    18. März 2017 um 16:17

    Liebe Lisa,
    ist Himbeerlassi und Himbeerjoghurt ok oder nicht so gut?

    • Antworten
      Lisa
      19. März 2017 um 7:27

      Selbst gemachtes Himbeerlassi ist wundervoll. Aber die fertigen Fruchtjoghurts sind nach der ayurvedischen Lehre nicht empfehlenswert. Joghurt pur ist schwer verdaulich, besonders abends. Nur wenn Joghurt mit Wasser im Verhältnis 1:5 gemixt wird, ist er ein Darmstreichler. Fertig gemixte Fruchtjoghurts sind nicht empfehlenswert. Konnte ich deine Frage beantworten? Liebe Grüße von Lisa

      • Antworten
        Luise
        22. März 2017 um 21:47

        Danke, dass ist gut zu Wissen. Sojaghurt nehme ich in seiner Wirkung weniger Kapha-erhöhend und leichter verdaulich wahr.
        Gerade lese ich, dass man mit Joghurt/ Sojaghurt alles außer Zitronen mischen kann. Würdest du dem zustimmen?

        • Antworten
          Lisa
          25. März 2017 um 12:08

          Im Ayurveda ist die Mischung von Joghurt oder Sojaghurt nur mit sehr reifen und süßen Früchten empfehlenswert. Und immer mit Wasser verdünnt. Joghurt und Sojaghurt pur sind besonders abends sehr schwer verdaulich und belasten das Verdauungssystem unnötig.
          Liebe Grüße von Lisa

          • Luise
            16. Oktober 2017 um 11:26

            Ok. Danke!

  • Antworten
    Simone
    23. August 2020 um 6:56

    Hallo, toller Beitrag. Danke! Ich esse jeden Morgen Quark mit frischen Beeren (Himbeeren oder Blaubeeren) Nach dem Artikel ist das ja das pure Gift für meinen Körper. Manchmal liegt Semit schwer im
    Magen, aber es ist das einzige Essen, was mich bis zum Mittag satt hält. Porridge oder alle anderen Kohlenhydrate machen bei mir schlimmen Heißhunger, den ganzen Tag. Hast Du Ideen?

    • Antworten
      Lisa
      24. August 2020 um 9:56

      Liebe Simone, Quark ist tatsächlich aus ayurvedischer Sicht kein günstiges Lebensmittel. Da ich keine Ayurveda-Therapeutin bin und auch deinen Dosha-Typ nicht kenne, kann und darf ich dir persönlich keinen Rat geben. Vielleicht hilft dir aber doch noch dieser Beitrag weiter: https://ayurveda-schatztruhe.de/ayurvedisches-fruehstueck%e2%80%88haferbrei/
      Evtl. liegt es an der Zubereitung des Haferbreis, dass du deshalb den ganzen Tag Heißhunger hast?
      Liebe Grüße von Lisa

  • Antworten
    Liv
    23. August 2020 um 11:12

    Hallo und vielen Dank für die Rezepte 😉 Kann man denn Mandeljoghurt mit Früchten besser verdauen?

    • Antworten
      Lisa
      24. August 2020 um 10:35

      Hallo Liv, grundsätzlich sollte das Obst im Ayurveda immer gedünstet sein. Rohes Obst ist für Vata und Kapha schwer verdaulich. Oder du nimmst wirklich vollreifes Obst, das ist leichter verdaulich. Da auch Mandeljoghurt die typischen Joghurt Bakterien enthält bin ich mir nicht sicher, ob Obst mit Mandeljoghurt leichter verdaulich ist. Wenn du auf deinen Bauch hörst, dann wirst du es merken. Jetzt, ich Hochsommer, ist es ja leicht vollreifes Obst zu bekommen. Spätestens im Herbst ändert sich das dann. Ich verrühre mein Mandeljohgurt am liebsten mit Honig oder einem Fruchtsirup, wenn ich es mal dringend brauche. Ansonsten das Joghurt lieber auf Lassi-Art mit Wasser verdünnen.
      Liebe Grüße von Lisa

  • Antworten
    Sigrid Mülfarth
    23. August 2020 um 20:40

    Liebe Lisa,
    Deine Rezepte sind immer so klasse, besonders deine wertvollen Tipps für die verschiedenen Konstitutionstypen und die Erklärungen dazu. Vielen lieben Dank, dass du deinen reichhaltigen Wissensschatz teilst. Mir hast du damit schon oft geholfen.
    Herzliche Grüße Sigrid

    • Antworten
      Lisa
      24. August 2020 um 9:58

      Liebe Sigrid,
      was für eine wundervolle und wertschätzende Anerkennung von dir. Das ist eine Riesenfreude für mich, danke dir!

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